12.08.2020 07:00
Motoren dröhnen, Bremsen quietschen und Reifen rauchen – das ist die Welt von Urs Burri aus Mohren. In unserer Sommerserie «Aussergewöhnliche Hobbies im Rheintal» erzählt der Autorennfahrer von seiner Leidenschaft für den Rennsport.
Mohren Der Rennanzug liegt auf einem Sessel, zahlreiche Fotos von Autos ziehren das Wohnzimmer, auf einer Kommode reihen sich Pokale und Zertifikate: Bei Urs Burri zu Hause regiert der Rennsport. Auf seinem Laptop zeigt der 35-Jährige Fotos von seinen letzten Rennen, erklärt, wie er anhand der Fotos erkenne, wo er sich in den Kurven noch verbessern kann. Er weiss, wovon er spricht. Schliesslich ist er bereits seit vier Jahren als Amateur-Autorennfahrer international auf Rennstrecken anzutreffen.
«Ich war schon früh fasziniert von Motoren und Autos», sagt Urs Burri. Durch einen Freund kam er vor ein paar Jahren zum ersten Mal in Berührung mit dem Rennsport und begann mit Slalom- und Bergrennen. «Ich merkte schnell, dass das nicht mein Ding ist. Auf einer Rennstrecke zu fahren, hat für mich mehr Renncharakter. Ich kann taktisch fahren und ans Limit gehen. Es ist auch sicherer, denn wenn es in einer Kurve eng wird, fährt man ins Kies und nicht irgendwo in die Leitplaneken», erzählt Burri. Seit 2018 ist Burri mit seinem Renault Clio RS in der Rennserie STT am Start und fährt pro Jahr sechs bis acht Veranstaltungen, vorwiegend in Deutschland. Mit von der Partie ist an diesen Wochenenden auch sein Rennteam, bestehend aus vier bis sechs Leuten. «Vom Koch über den Lastwagenfahrer bis hin zum Mechaniker ist da alles dabei», sagt Burri. Geschlafen wird an diesen Wochenenden jeweils im Lastwagen neben der Rennstrecke. Ein teures Hobby, wie Burri betont, das ohne Sponsoren nicht möglich wäre.
Doch es zahlt sich aus. Zahlreiche Podestplätze und einen 10. Rang in der Gesamtwertung konnte er bisher verzeichnen. Der «grosse Durchbruch», wie Burri sagt, blieb ihm bis jetzt verwehrt. Dies soll sich dieses Jahr jedoch ändern. «Mein Ziel ist, in der Gesamtwertung einen Podestplatz zu erreichen. Es sind noch sechs Rennen zu fahren und es ist machbar. Nun heisst es durchhalten, denn es wird erst am Schluss abgerechnet», sagt Burri.
Körperliche und geistige Fitness seien wichtige Grundpfeiler, um dieses Ziel zu erreichen. «Ich mache sehr viel Sport in meiner Freizeit, da ich ja nicht jedes Wochenende auf der Rennstrecke am trainieren bin. Bei einem Rennen, das jeweils 30 Minuten dauert, ist es ein Kampf bis zur letzten Minute. Da muss man fit sein», betont Burri. Auch geistig muss der Fahrer bei der Sache sein. «Wenn ich ins Auto steige, muss ich im Kopf frei sein. Ziehe ich den Helm an, ist die Welt ausgeblendet», sagt Burri. Auch wenn er auf der Rennstrecke Vollgas gibt, sieht es im Alltag anders aus: «Ich bin kein aggressiver Autofahrer, im Gegenteil. Ich bin tiefenentspannt, da ich mich auf der Rennstrecke ausleben kann», sagt Burri und lacht.
Im Frühjahr 2021 wird Urs Burri ein neues Projekt in Altstätten realisieren. Mehr Infos folgen bald. www.burriracing.ch
https://www.rheintaler-bote.ch/region/detail/article/helm-an-welt-aus-00187633/